An den Stränden von Thrakien
Griechenland hat uns so empfangen, wie wir es erwartet hatten. Seit unserer Ankunft suchen wir nicht mehr einen Stellplatz oder gar einen CP auf, sondern stehen frei am Strand.
Wir haben die große Auswahl: Einsames Stehen, Stehen in der Nachbarschaft anderer WoMos, mit oder ohne Taverne in der Nähe 👍. Verwundert sahen wir anfangs, dass die Aushänge der Tavernen in griechischer und bulgarischer Sprache verfasst waren. Sehr schnell stellten wir fest, dass es in den touristischen Zentren Nordgriechenlands mehr Autos mit bulgarischen, rumänischen und serbischen Kennzeichen gibt als griechische.
Nach erholsamen Tagen an den Stränden von Thrakien und Makedonien tourten wir weiter über Serpentinen und durch Furten der Halbinsel Chalkidiki. Der erste ,Finger’ beherbergt die Klöster der Mönchsrepublik Athos, doch leider wurde Rike der Zugang verwehrt. Frauen haben in der Mönchsrepublik grundsätzlich keinen Zutritt. Das gilt zu großen Teilen auch für weibliche Tiere. Der zweite ,Finger‘ ist landschaftlich besonders schön, da sich hier feine Sandbuchten mit schroffen Klippen abwechseln. Allerdings sind wir hier dem lärmenden Tourismus der Osteuropäer entflohen. Den dritten Finger haben wir nicht mehr besucht, denn wir hatten längst ein neues Ziel ausgemacht: die Meteora-Klöster im Pindos-Gebirge.
Eine Furt in Nordgriechenland
Auf dem Weg dorthin kamen wir an den makedonischen Königsgräbern von Aigai in Vergina vorbei. Alte Steine interessierten uns schon immer, somit war eine Besichtigung angesagt. Bei Ausgrabungen fand man hier 1971 vier Gräber aus der Zeit um 300 v. Chr., drei Gräber waren sogar unversehrt, d.h. nie geplündert worden. Hier sollen Philipp II. und Alexander IV. , Vater und Sohn von Alexander dem Großen, begraben sein. Sehenswert waren insbesondere die Wandmalereien und die prachtvollen Grabbeigaben (siehe Fotos).
Das Grab von König Philipp II.
Grabbeigaben
Beeindruckt machten wir uns auf den Weg zum nächsten Weltkulturerbe, den schwebenden Klöstern von Meteora in den Bergen bei Kalambaka.
Bereits lange vor dem Bau des ersten Klosters im 14. Jh. hatten Eremiten Höhlen in den wilden und einsamen Bergen als Rückzugsorte für Gebete und Buße aufgesucht. Mit Hilfe von zusammengebundenen Leitern erklommen sie die Felsen, um ungestört ihr Seelenheil zu finden. Da die Anzahl der Eremiten immer größer wurde, bauten diese im Laufe der Zeit 24 Kirchen und Klöster auf und an die Felsen. Im Nebel erscheinen sie als schwebende Klöster. Sechs der Klöster sind noch bewohnt und können auch besichtigt werden. Trotzdem wir bereits um 6:30 Uhr Uhr aus dem Hochbett geklettert waren, schafften wir vor dem Touristenansturm lediglich den Besuch des kleinen Nonnenklosters Roussanou. Als wir dieses verließen, hatten sich an den anderen Klöstern bereits lange Schlangen gebildet. Europäer, Asiaten, Amerikaner – alle warteten auf Einlass. Wir ,begnügten’ uns damit, die Bauwerke inmitten der Felsformationen von der Panoramastraße aus zu bestaunen.
Die schwebenden Klöster von Meteora
Das kleine Nonnenkloster „Roussanou“
und unser Übernachtungsplatz in Kalambaka.
Nach Bauwerken hielt Nordgriechenland ein Highlight der Natur für uns bereit: die Vikos-Schlucht, eine der tiefsten Schluchten der Welt.