Wir verabschieden uns von GR

Nachdem wir uns in der Großstadt Athen die Füße vertreten hatten, zog es uns nach Euböa, einer Insel in der Ägäis östlich von Athen. Über viele Jahre hinweg hatten wir immer mal wieder davon gehört, dass Euböa ein Geheimtipp sei.

Euböa ist nach Kreta die zweitgrößte Insel Griechenlands. Tatsächlich bietet die Insel viel Ruhe. Es gibt keinen internationalen Tourismus, so dass wir uns hier nur noch selten auf Englisch verständigen konnten. (Nach Informationen im Netz investieren griechische Eltern viel Geld in private Nachhilfeschulen, in denen besonderer Wert auf die Fremdsprachen gelegt wird. Diese Notwendigkeit scheint auf Euböa nicht gegeben zu sein.) Wir haben sehr freundliche Menschen getroffen, die sich über deutsche Touristen im November ganz besonders freuten. Unsere Basis war die Küstenstadt Eretria, in der geschäftiges Treiben mit allen Angeboten des täglichen Bedarfs herrscht.

Euböa erreicht man über die schmalste Meerenge der Welt (40m). Von Eretria aus sind wir mit unserem Mobil über schmale Passstraßen durch die Gebirgslandschaft gekrochen. Schlamm und herabgestürzte Steine behinderten nach vorangegangenen Gewittern die Fahrt. Wir mussten stets damit rechnen , dass hinter der nächsten Kurve ein Teil der Straße weggebrochen war. Aber das sind ja die kleinen Abenteuer, die einer solchen Tour die Würze geben. Belohnt wurden wir mit fantastischen Ausblicken und Landschaftsbildern.

Euböa

Wir haben Euböa nur in Ansätzen erkundet, da das Wetter uns wieder gen Festland lotste und die Ausgrabungen in „Delphi“ lockten.

Auf dem Weg dorthin übernachteten wir auf 1000m Höhe in dem Wintersportort Arachova. Einige Tage zuvor hatten wir noch im Meer gebadet. Hier nun hätten wir uns mit Skiern und Skibrillen eindecken können. Allerdings war weit und breit kein Schnee zu sehen.

Aufgrund der Hanglage mit Weitblick in eine Schlucht des Parnass-Gebirges gilt Delphi als die schönst gelegene Ausgrabungsstätte Griechenlands. Seit 1987 gehören die Ausgrabungen zur Liste der Weltkulturerbestätten der UNESCO.

Das antike Delphi, ein Heiligtum des Apoll, wurde einst als „Mittelpunkt der Welt“ verehrt. Hier haben sich die von Zeus im äußersten Westen und im äußersten Osten der damaligen Welt entsandten Adler getroffen. Deshalb bezeichnete man diese Stelle als den Nabel der Welt. Fürsten und Könige pilgerten hierher, um den Rat der Orakelpriesterin Pythia einzuholen. Jede bedeutende griechische Polis hatte in Delphi ein Schatzhaus, das – randvoll mit wertvollen Weihegaben – das Orakel gnädig stimmen sollte.

Eigentlich wollten wir Pythia zum weiteren Verlauf unserer Reise befragen. Doch leider haben wir die Priesterin nicht angetroffen. Sie war wohl nach griechischer Sitte von 13 -17 Uhr in der Mittagspause 😉.

Ausgrabungsstätte Delphi

Exponate aus dem Archäologischem Museum von Delphi

Unser letztes Ziel in GR ist nun der Fährhafen Igoumenitsa, denn wir wollen nach drei Monaten in Griechenland nach Süditalien übersetzen.

Griechenlands Strände und das gebirgige Hinterland haben uns begeistert, ebenso die Ausgrabungsstätten in ihren historischen und räumlichen Dimensionen. Beeindruckend waren auch die gleichbleibende Freundlichkeit und Gelassenheit der griechischen Bevölkerung. Im Dezember waren wir in einigen Restaurants die einzigen Gäste, dennoch wurden Küche und Kamin in Gang gesetzt. Tierhaltung und Müllentsorgung waren allerdings bei uns tägliche Themen, die für negative Emotionen sorgten. Wir hoffen auf Fortschritte und verabschieden uns mit Wehmut.

Veröffentlicht von

RiRo

Die Reiseblogger

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