Ein Kurztripp über Sardinien

So schnell, wie wir Sizilien verlassen haben, mussten wir leider auch Sardinien verlassen. Übers Internet verfolgten wir die Meldungen zum Coronavirus in Italien und speziell zu Sardinien.

Empfang mit Thermometer-Check in Cagliari, der Hauptstadt von Sardinien. Die Wandmalereien sind typisch für sardinische Orte, hier aus SanSperarte.

Die Nachrichten zur Ausbreitung des Coronavirus in Italien überschlugen sich nahezu stündlich. Spätestens als Österreich mit Grenzschließungen reagierte, beschlossen wir, schnellstens Italien zu verlassen und nach Korsika überzusetzen.

Im Fährhafen Santa Teresa Gallura angekommen, standen wir 2,5 Std. herum, ohne dass der Ticketschalter öffnete. Die Ratlosigkeit war groß, Spekulationen machten die Runde. Schließlich wurden wir ohne Angabe von Gründen abgewiesen. Am nächsten Tag fielen die Fähren um 7 und 11 Uhr wieder aus. Wir befragten eine Polizeikontrolle im Ort, die uns zur Proviantaufnahme und einer Quarantäne im Hafen riet. Tatsächlich konnten wir um 16:00 Uhr einchecken und waren glücklich, als uns der Schlund der Fähre aufnahm 👍.

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Um die Atmosphäre vor Ort zu verdeutlichen, hier ein ein Auszug aus einem Chat mit Freunden:

„Wir sind sehr erleichtert darüber, aus Italien ausgereist zu sein. Zudem ist die Freude über vertraute französische Gefilde groß. Dennoch müssen wir auch hier ständig die aktuellen Entwicklungen beobachten, wie ihr in D auch. Das überschattet den Genuss. Schade!

Bericht von Sardinien: Im Supermarkt werden die Kunden in kontrollierten Abständen eingelassen, Angestellte überreichen Plastikhandschuhe. In jedem Laden werden wir angewiesen,1 m Abstand zu nehmen. Die Polizei im Dorf trennt Menschen, die diesen Abstand in der Unterhaltung nicht einhalten. In Restaurants werden die Tische auseinander gezogen. Außerdem werden alle Lokale um 18:00 geschlossen. Auch das Reisen mit dem Mobil wird eingeschränkt.

Jeder Behördenangestellte, jeder Hafenmitarbeiter trägt einen Mundschutz und Handschuhe. Wenn nun alle diese Maßnahmen einhielten, könnten sie effektiv sein.

Aber schon am Nachmittag treffen am Strandplatz wieder die ersten Besuchergruppen ein, obwohl Bewegungen dieser Art verboten sind.

Auf Korsika angekommen, verlassen wir die Fähre ohne jegliche Kontrolle. Niemand im Hafen trägt Schutzkleidung. Das ist auch Europa!“

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Sardinien hat uns sehr gut gefallen. Parkplätze und Strände sind frei von Müll, die Straßen weisen keine größeren Schlaglöcher auf, die Häuser sind bunt gestrichen, Bauruinen fehlen fast vollständig. Sardinien überraschte uns zudem mit einer abwechslungsreichen, sattgrünen, oft menschenleeren Landschaft. Über gut ausgebaute Serpentinen ging es durch die Berge und wir genossen die schönen Aussichten. Augen und Seele entspannten sich: Auf diese Insel möchten wir zurückkehren👍.

Trotz der Tour im Schnelldurchgang gelangen uns einige schöne Erinnerungsfotos. 📸

Das Coronavirus bringt unsere Reiseplanung durcheinander und hat die Euphorie, mit der wir losgefahren sind, doch etwas gedämpft ☹️.

Denn auch hier auf Korsika können wir uns nicht virenfrei bewegen😡.

Veröffentlicht von

RiRo

Die Reiseblogger

2 Gedanken zu „Ein Kurztripp über Sardinien“

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