Ein Sonnenuntergang an der Lagune von Obidos.
Nachdem wir uns von unserem Besuch aus der Heimat verabschiedet haben, wollen wir zurück in das portugiesische Hinterland. Wir bewegen uns gen Osten in den Grenzbereich der Regionen Centro und Alentejo.
Unsere Reise beginnen wir auf der Halbinsel Peniche. Der Ort ist an Hässlichkeit nicht zu überbieten. Allein das kleine Kirchlein hinterlässt Eindruck. Die zerklüftete Felsenküste ist allerdings einen Besuch wert.
Peniche am Atlantik
Von Peniche aus machen wir einen Abstecher nach Obidos und verbringen die Nacht am Ufer der nahen Lagune.
Das mittelalterliche Städtchen Obidos wird als eines der malerischsten Orte Portugals angepriesen. Innerhalb der unversehrten, mit Zinnen bestückten Stadtmauern finden wir ein gut erhaltenes Castelo sowie ein Labyrinth aus schmalen Straßen, gesäumt von alten, weiß getünchten Häusern. Es sind nur wenige Touristen unterwegs, so dass wir gemächlich durch die Gassen und Shops schlendern können. Das Städtchen ist herausgeputzt. Wir werden im Laufe der Reise andere malerische Orte kennenlernen, die sich jedoch ihre Ursprünglichkeit bewahrt haben.
Das malerische Obidos
Unsere weitere Fahrt führt uns am Tejo entlang. Mühelos finden wir geruhsame Plätze zum Picknicken oder auch Übernachten.
Am Tejo
Wir stoßen auf den verlassenen Gutshof „Quinta da Cardiga„. Er ist nirgendwo als sehenswert verzeichnet, für uns aber aufgrund seiner Größe und verblichenen Pracht ein Highlight. Portugal ist voller Lost Places. Dazu gehören Bauernkaten, Gutshöfe, Fabriken, … Diese Quinta steht für eine Million Euro zum Verkauf. Jemand war wohl mit den Nullen etwas übereifrig.
Ein „Lost Place“ am Tejo
Richtung Castelo de Vide passieren wir verschiedene Stauseen. Die Vielzahl an Stauseen ist eine Besonderheit des Landes, die wir lieben.
Idylle
In Castelo de Vide hält uns ein ergiebiger Dauerregen einen Tag lang im Camper gefangen. Der Regen ist so stark, dass wir nicht einmal mit Regenschirm einen Schritt vor die Tür wagen. Zudem müssen wir unseren Parkplatz im Auge behalten, der sich zunehmend in eine Seefläche verwandelt. Glücklicherweise werden Arbeiter vom Bauhof den verstopften Gulli noch rechtzeitig reinigen.
Castelo de Vide
Östlich von Castelo de Vide wartet ein kleines Juwel auf uns:
Marvão, diese mittelalterliche, von Stadtmauern geschützte Stadt ist eine der Kostbarkeiten Portugals. Auf einem 800-860 m hohen Felsplateau gelegen, bietet die Stadt einen schönen Blick über die umliegende Serra de São Mamede. Dank seiner strategischen Lage im Grenzgebiet zu Spanien blickt der Ort auf eine bewegte Geschichte zurück. Um diesen Grenzort stritten sich abwechselnd die Mauren, die Spanier und natürlich die Portugiesen.
Das mittelalterliche Städtchen Marvão
Immer wieder erfahren wir im Internet, dass Camper mehrheitlich von der Atlantikküste und der Algarve berichten. Uns hat das Landesinnere mit seinen Sehenswürdigkeiten und abwechslungsreichen Landschaften bisher begeistert. Wir trotzen den wiederkehrenden Regenfällen und touren weiterhin durch das Hinterland.