Entdeckungsreise im Alentejo

Ein wunderschöner Regenbogen über Tomar

Wir haben vier sehr geruhsame Tage Corona-Lockdown in Costa da Lavos verlebt. Jetzt freuen wir uns darüber, wieder auf Entdeckungsreise gehen zu können. Ziel ist die Region Alentejo.

Unsere erste Station ist der Wallfahrtsort Fatima. Fatima ist für Portugal die heiligste Stadt. Inmitten eines Ensembles von Souvenirläden, Hotels, Pensionen, Restaurants und Kirchen liegt der Platz, der 200000 Pilger fassen kann, die z.T. auf den Knien rutschend um Vergebung und Erlösung bitten. Zu Zeiten einer sehr antiklerikalen Republik zeigte sich Maria am 13. Mai 1917 drei Hirtenkindern und überbrachte ihnen drei Weissagungen, die sich später bewahrheiteten. Der Katholizismus nahm hier einen neuen, wundersamen Anlauf.

Der Wallfahrtsort Fatima

In Tomar bestaunten wir das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Convento de Cristo (Christuskloster). Es handelt sich hierbei im Ursprung um eine Kombination aus Burg und Kloster der Tempelritter. Nach Auflösung des Templerordens im Jahr 1312 ging der Rittersitz an den Christusorden über und wurde dessen Machtzentrum.

Das Convento de Cristo (Christuskloster) in Tomar

Am Guadiana stoßen wir auf die Reste einer Burg. Wir stöbern in den alten Gemäuern, die sich über eine grandiose Kulisse im Grenzland von Portugal und Spanien erheben.

Übernachtungsplatz mit Blick auf die Burgruine von Juromenha am Guadiana

Eine ausgewaschene Sandpiste führt uns westlich von Évora zu der größten Megalithanlage Portugals, den Cromlech von Almendres. Der Cromlech besteht aus 92 großen Menhiren, die in ovaler Form zusammengetragen wurden. Historiker nehmen an, dass der Cromlech von Almendres bis zu 6.000 Jahre alt ist, also aus der Steinzeit stammt. In der Nähe steht auch der etwa 3,50 m hohe Menhir von Almendres.

Der Cromlech von Almendres

Höhepunkt der Fahrt durch den Alentejo ist die 1966 geschlossene Mina de São Domingos. Die Geschichte der Mine reicht bis zu den Phöniziern zurück, die neben Kupfer aus dem Erz Gold und Silber gewannen.

Schutthalden, giftfarbene Seen, Ruinen von Fabrikanlagen, Türme, Gleise und verrostete Gerätschaften stehen frei zur Besichtigung. Zu Fuß ist man einige Stunden unterwegs.

Doch Vorsicht: Die britische Betreibergesellschaft hinterließ ein verseuchtes Gelände, das die Region noch über viele Jahrzehnte hinweg beschäftigen wird.

In der angrenzenden Bergarbeiterstadt lebten bis zu 6000 Menschen. Viele der weißgekalkten, kleinen Reihenhäuser werden auch heute noch bewohnt, obwohl die meisten Bewohner nach Aufgabe der Mine auswanderten. Diejenigen, die bleiben wollten, konnten nach zähen Verhandlungen ihre bisher gemieteten Wohnanteile kaufen.

Die Mine de São Domingos

Das Alentejo hat uns besonders gut gefallen: Kulturelle Highlights inmitten weiter, oft menschenleerer Landschaften, unzählige Dörfer und Städte, die von Burgen überragt werden, sowie die einmalige Atmosphäre im Bereich des schlammig-braunen Guadiana hinterlassen bleibende Eindrücke.

Städtische Vielfalt im Alentejo

Entspanntes Übernachten im Alentejo

Veröffentlicht von

RiRo

Die Reiseblogger

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