Die PROVINZ VALENCIA

Übernachtungsplatz auf dem Weg nach Valencia

Murcia gehört zu den kleinen Provinzen Spaniens, so dass wir schnell die Grenze zur Provinz Valencia erreichen.

An die Stelle von Plastikgewächshäusern treten Betonburgen. In Benidorm erreicht die Bebauung ihren Höhepunkt. Aufgrund der immensen Hochhausdichte wird Benidorm auch „Little Manhattan“ genannt. Dieser Ferienort hat knapp 70.000 Einwohner, in der Ferienzeit sind es (waren es vor der Pandemie) mehr als 1,5 Millionen Bewohner. Benidorm ist in unseren Vorstellungen wie Lloret de Mar ein besonders abschreckendes Beispiel des Massentourismus der frühen Jahre. Ja, wir wollen hier keinen Tag länger verweilen, wir verabscheuen die Vergewaltigung der Natur.

Benidorm oder auch „Little Manhattan“.

Und dennoch sind wir positiv überrascht: Benidorm ist keineswegs nur eine Ansammlung gesichtsloser Häuserschluchten. Natürlich wurden in den Anfangsjahren die Hochhäuser billig und phantasielos aus dem Boden gestampft. Benidorm verfügt aber auch über eine nette Altstadt mit vielen Bars, über feine, kilometerlange Sandstrände und nicht wenige futuristische Bauten.

Wir bummeln durch die Altstadt und stoßen in einer Gasse auf ein nicht enden wollendes Angebot an Tapas. Leider gibt es in Benidorm keinen akzeptablen Stellplatz, so dass wir auf einen genussvollen Tapas-Abend verzichten müssen.

Strand+Altstadt+Tapas – auch das ist Benidorm

In Valencia ist das Spektrum der Sehenswürdigkeiten sehr breit und reicht von weitläufigen kopfsteingepflasterten Plätzen über gotische Kathedralen bis hin zu futuristischen Gebäudekomplexen. Die verschiedenen Stadtteile, insbesondere aber die Altstadt, lassen sich gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden.

Valencia

Nachhaltig in Erinnerung geblieben ist uns der kostenlose Besuch des Museo Arqueológico de la Almoina. Das Museum wurde 2007 eröffnet. Es präsentiert Ruinen, die bei archäologischen Ausgrabungen 1985-2005 freigelegt wurden. Hervorzuheben sind Baudenkmäler wie Therme aus dem 2. Jahrhundert, die Hauptstraßen einer römischen Stadt und der Innenhof einer alten muselmanischen Stadt. Dabei ist es beispielhaft gelungen, die wenigen Ruinenreste in Szene zu setzen.

Die Ausgrabungsstätte im Zentrum von Venecia

Eines der charakteristischsten Gebäude der Stadt ist die Lonja de la Seda (Seidenbörse). Sie zählt überdies zu den berühmtesten gotischen Zivilbauten Europas. Dieses bereits seit dem 4. Juni 1931 denkmalgeschützte Bauwerk wurde am 5. Dezember 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben. Das Gebäude wurde als Warenbörse von den großen Kaufleuten Valencias in Auftrag gegeben. Es befindet sich im Stadtzentrum – direkt gegenüber dem Zentralmarkt.

Die Lonja de la Seda (Seidenbörse)

Auf unserer Weiterfahrt kommen wir an dem Badeort Peniscola vorbei. Die schöne Ansicht des alten Peniscola auf der Halbinsel verleitet uns zu einem spontanen Zwischenstopp.

Die historische Altstadt des Küstenstädtchens liegt malerisch auf einem 65 Meter hohen Felsen im Meer, der ursprünglich nur mit einer schmalen Sandbank mit dem Festland verbunden war. Ganz oben erhebt sich die alte Burg der Templer, deren Bau im Jahre 1294 auf den Ruinen einer maurischen Festung begann. Darunter schmiegen sich die weißen Häuser des historischen Zentrums, das von einer dicken Stadtmauer mit drei Toren umschlossen wird. Hier werden Erinnerungen an Griechenland wach😀.

Die Altstadt von Peniscola

Bevor wir das Mittelmeer verlassen, wollen wir noch das Ebrodelta erkunden.

Das Schwemmlandgebiet im Bereich der Mündung des Flusses Ebro bildet nach dem Nildelta das zweitgrößte Delta im Mittelmeerraum. Es verdankt seine Gestalt dem Reisanbau. Zur Reisbewässerung wurden ab 1609 Kanäle angelegt, in deren Umfeld sich Sedimente des Ebros im Laufe vieler Jahrhunderte ablagerten und schließlich zur Entstehung eines riesigen Sumpfgebietes führten. Heute ist das Ökosystem, das Tausenden von Vögeln nach der Reisernte Nahrung bietet, durch zwei invasive Arten gefährdet, die Blaukrabbe und den Louisianakrebs.

Wir haben hier aber eine weitere invasive Art entdeckt: die Kitesurfer 🤔. Diese haben sich am Südstrand des Deltas mit ihren vierrädrigen „Nestern“ niedergelassen 😉.

Seltsame „Vögel“ im Ebrodelta 😉.

Veröffentlicht von

RiRo

Die Reiseblogger

2 Gedanken zu „Die PROVINZ VALENCIA“

  1. Hallo RIRO, es ist immer erfrischend Eure Berichte zu lesen und die Fotos anzuschauen.
    Nun ist ja bald Eure geplante Reisezeit zu Ende oder wollt noch länger nicht vor Anker gehen???? Natürlich ist das ungebundene Reisen berauschend in der Vielfalt der Eindrücke, die man nur so erfahren kann. Insofern seid Ihr zu beneiden.
    Kurz nach Pfingsten besuchten Norbert und ich Gisela und Mansur. Mandala und Meran waren zu Besuch. Mansur war gut drauf. Zeitweise merkte man ihn sein Alter nicht an. Sehen kann er sehr schlecht, was nicht mehr heilbar ist. Hoffentlich gelingen uns noch ein paar Jahre auf Erden in denen wir uns begegnen können.
    Liebe Grüße
    von
    Eka und Dieter.

    Gefällt 1 Person

    1. Hallo Dieter, wir freuen uns immer, von dir einen Kommentar zu lesen. Nun zu deiner Frage, nein, wir werden noch nicht vor Anker gehen. Unser Vagabundenleben gefällt uns so gut, dass wir noch ein Jahr dranhängen wollen. Vermutlich geht es ein zweites Mal nach Griechenland, da unser ursprüngliches Ziel Marokko vorerst wohl nicht angefahren werden kann. Griechenland hat uns bereits bei Törns mit unserer SY Rafaga fasziniert wie auch im letzten Jahr bei unserer Tour mit dem WoMo.
      Liebe Grüße Rike+Robert

      Gefällt 1 Person

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