🇲🇦 Marokko – Tour 3 – Über den Anti-Atlas gen Osten

Die Anti-Atlas-Gebirgslandschaft im Süden von Marokko ist geprägt von großen Granitfelsen und fast vegetationslosen Steinwüsten. Wir haben während unserer Tour durch die Stein- und Geröllwüsten, umsäumt von steilen Bergen, oft das Gefühl, uns in einer Mondlandschaft zu bewegen.

Die Gesteinswüsten werden immer wieder von Oasentälern unterbrochen. Diese werden aus Flüssen oder Grundwasserbrunnen bewässert. Eine einfache Schale, die sich langsam mit Wasser füllt, gibt die Zeit an, mit der ein Bauer Wasser durch seine Kanäle leiten kann. Dattelpalmen und Bäume, die Zitrusfrüchte tragen, dienen als Schattenspender für Gemüse- und Getreideanbau. So weit die Praxis, wenn die Flüsse Wasser führen.

Wir aber erleben kaum noch intakte Oasen. Dürre und Brände häufen sich und zerstören den Lebensraum Oase. Viele der ursprünglich hier lebenden Chleuh-Berbern sind in die städtischen Zentren Marokkos abgewandert. Die traditionellen Dörfer („Ksar“ bzw. „Kasbah“ in der Einzahl), gebaut aus Stampflehm und umgeben von Lehmmauern, verfallen. Daneben stehen häufig große, nicht immer vollendete Neubauten, finanziert aus den Einnahmen in der Stadt. (Bekanntermaßen gelingt der Neustart in der Stadt nicht allen. Wir haben an den Rändern der großen Städte auch slumähnliche Siedlungen gesehen.)

Die Neubauten auf dem Land werden lediglich in den Ferienzeiten bewohnt, wenn der Familienclan zusammenkommt. Daher erscheinen viele Dörfer menschenleer. Dennoch begegnen wir auf unseren Fahrten über Land ständig Menschen, die ganz allein, querfeldein ein unsichtbares Ziel ansteuern.

Veröffentlicht von

RiRo

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