In den Vogesen
Da wir bis zur Weiterreise nach Portugal die Entwicklungen der Corona-Infektionen in Frankreich und Spanien abwarten wollen, besuchen wir Regionen, die wir bisher in unseren Urlauben gen Süden nur gestreift haben.
In den Vogesen begegnen wir immer wieder Zeugnissen der bewegten französisch-deutschen Vergangenheit – das Département Elsass wechselte in den letzten Jahrhunderten mehrmals seine politische Zugehörigkeit zwischen Deutschland und Frankreich.
Der Große Belchen und der Collet du Linge
Beeindruckt hat uns der Besuch der Kampfzone am Collet du Linge (dt. Lingekopf). Dies ist ein 987 Meter hoher französischer Pass in den Vogesen.
Während des Ersten Weltkriegs lag der Collet du Linge auf der Frontlinie, die in den Vogesen deutsche und französische Truppen trennte. 1915 war der Pass Schauplatz blutiger und verlustreicher Kämpfe. Französische Gebirgsjägereinheiten versuchten vergeblich, die von deutscher Seite mit Bunkern, Schützengräben und Stacheldrahtverhauen stark befestigten und von bayerischen Landwehrregimentern mit Artillerie und Maschinen-gewehren verteidigten Höhenzüge zu erstürmen. Es kamen mehr als 17.000 Menschen ums Leben. Die Kämpfe brachten wie in Verdun weder den Franzosen noch den Deutschen einen strategischen Gewinn und stehen heute für die Sinnlosigkeit des Krieges.
Erfreut haben uns Touren durch Städte wie Colmar und Belfort.
Fachwerk in Colmar und Zitadelle in Belfort
Nahezu unbemerkt ging es in das Juragebirge.
Über bewaldete Berge, an weitläufigen Kuhweiden vorbei besuchten wir pittoreske Weindörfer, in denen wir den lokalen „vin jaune“ mit dem bekannten Comté-Käse probieren konnten.
An der Quelle des Lison in Franche-Comté
Nun sollte sich ein Bericht über die geliebte Provence anschließen. Aber wieder spielt uns Corona einen Streich.
Frankreich wie auch Deutschland haben die südlichen Regionen Frankreichs zu Risikogebieten erklärt. Wir steuern nun über die Auvergne auf Südwestkurs – gut, dass wir einen flexiblen Camper haben.